Cantharidenpflaster
Das Cantharidenpflaster enthält das Gift Cantharidin (spanische Fliege), welches auf die zu behandelnde Stelle aufgelegt wird. Durch die Reizung der Haut werden Symptome der künstlichen Verbrennung zweiten Grades erzeugt. Cantharidin enthält histaminhaltige Substanzen, die lokal durchblutungsfördernd wirken und einen Entzündung mit Bildung von Quaddeln und Blasen hervorrufen. Dadurch wird Gewebsflüssigkeit, die Stoffwechselschlacken und Schmerzmediatoren enthält, an die Hautoberfläche abgeleitet. Gleichzeitig werden durch den entzündlichen Prozess der Haut andere entzündliche Prozesse im Körper geschwächt, die Immunabwehr angeregt und eine vegetative Umstimmung bewirkt. Zudem wird durch die Förderung der Ausscheidungsvorgänge die gestörte Eigenregulation wieder ermöglicht.
Baunscheidt-Verfahren
Beim Baunscheidtieren werden mit einem Nadelapparat (Lebenswecker) feine Stiche in die Haut gestochen. Im Anschluss wird ein hautreizendes Öl aufgetragen, dadurch kommt es zu einer lokalen Durchblutung. Zudem wird reflektorisch die Durchblutung der den Segmenten zugeordneten inneren Organe angeregt und somit eine allgemeine Kräftigung erreicht. Der Lymphfluss wird nach innen und nach außen aktiviert, Gift- und Krankheitsstoffe sowie Schmerzmediatoren ausgeleitet. Durch die künstlich hervorgerufene Entzündung werden immunologische Prozesse in Gang gesetzt und die Immunabwehr gestärkt.